Unsere Goldschmiedin Chantale Theisen hat im Frühjahr dieses Jahres ihre Ausbildung mit Bravour abgeschlossen. Zuvor hatte sie bereits den Beruf der Uhrmacherin erlernt. Was sie an ihrer Arbeit besonders reizt, verrät sie im Interview.
Chantale, Du hast im Frühjahr deine Ausbildung zur Goldschmiedin als Beste in deiner Landesfachklasse abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch! Woher kommt deine große Leidenschaft für diesen Beruf?
Vielen Dank! Die Faszination an dem Beruf begleitet mich schon seit der Grundschule und ich habe immer darauf hin gearbeitet. Auch als ich nach dem Abschluss nicht direkt eine Ausbildungsstelle gefunden und zunächst eine Ausbildung zur Uhrmacherin absolviert habe, konnte mich dies nicht von meinem Ziel abbringen. Die handwerklichen Tätigkeiten, das Arbeiten mit Edelmetallen und -steinen, die Kreativität und das breite Tätigkeitsfeld des Berufes begründen meine Leidenschaft.
Wie sieht dein Gesellenstück aus und woher kam die Inspiration dazu?
Mein Gesellenstück ist ein Kettenanhänger mit auswechselbaren Elementen und zwei variablen Ketten. Die Wechselelemente des Mittelteils bestehen einmal aus rotem Marmor und einmal aus einem Tropenholz, namens Wenge. Man kann den Anhänger mit einer Sardonyxkette tragen oder befestigt ihn an einer Mondsteinkette mit Rotgoldelementen. Die Grundform des Anhängers ist sehr futuristisch und gradlinig. Es ist ein rechteckiger Grundkörper, welcher rechts und links über jeweils drei Verbindungsstreben mit je einem oben und unten 45 Grad abgeschrägten Vierkant verbunden ist. Die Wechselelemente sind mittig auf dem Grundkörper platziert und können durch eine versteckte Drück/Schiebemechanik gewechselt werden. Ich mag sehr gerne aussagekräftigen Schmuck mit Ecken und Kanten, geometrische Formen und klare Linien. Außerdem faszinieren mich technisch komplizierte Mechaniken, auch aufgrund meiner vorherigen Ausbildung. Somit war schon einiges des Designs von vornherein klar und musste nur noch mit der aufwendigen Mechanik zusammengebracht werden.
Mit welchen Materialien arbeitest du am liebsten?
Ich persönlich arbeite am liebsten mit Gold, da es sich gut verarbeiten lässt und eine reiche Farbpalette bietet. Der Schein des Schmuckstücks nach einer Hochglanzpolitur strahlt eine gewisse Faszination aus. Aber auch die Arbeit mit außergewöhnlichen Materialien wie Ebenholz und Kunststoff begeistert mich immer wieder aufs Neue.
Was gefällt dir an deiner Tätigkeit im Atelier der Goldschmiede Hofacker besonders gut?
Mir gefällt es sehr gut, ein Schmuckstück von der Anfangsskizze bis zum fertigen Schmuckstück zu begleiten, zu entwickeln und anzufertigen. Aber auch Kundenschmuck nach deren Wünschen zeitgemäß umzuarbeiten und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, begeistert mich.